Täufer / Wiedertäufer / Anabaptist

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tuxtux
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Täufer / Wiedertäufer / Anabaptist

Beitrag von tuxtux » Fr 5. Okt 2012, 12:13

Hallo Zusammen,

im OSB Haltingen bin ich auf einen Eintrag gestossen den ich nicht verstehe und mir auch nicht herleiten kann.

Dort steht zu Esther Poute "eine Widerteüfferin".
Ist das Beschreibung, Beruf, besondere Glaubensgemeinschaft,....
Wer hat eine Erklärung für mich?

Viele Grüße
tuxtux



hhg
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Re: Widerteüfferin

Beitrag von hhg » Fr 5. Okt 2012, 14:08

Hallo tuxtux,

Wiedertäufer ist die eher spöttische Bezeichnung für eine Glaubensgemeinschaft, die die Kindertaufe ablehnt. Hintergrund dafür war, dass sich in den Anfängen der Bewegung ein Mönch (Jörg Blaurock) 1525 in Zürich von seinen Gesinnungsgenossen noch einmal taufen ließ, als Ausdruck einer mündigen Entscheidung. Selber nannte man sich Taufgesinnte. Heute gibt es eine Reihe von Konfessionen (Mennoniten, Baptisten, Brüdergemeinde, Amische, ...), die daraus hervorgegangen sind. Bei näherem Interesse gibt es im Internet gibt es jede Menge Material dazu ...



tuxtux
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Re: Widerteüfferin

Beitrag von tuxtux » Mo 8. Okt 2012, 15:00

Danke!

Und schon wieder einmal etwas dazugelernt.



Bochtella
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Re: Widerteüfferin

Beitrag von Bochtella » Mo 29. Sep 2014, 12:53

Grüezi Lesende,

zu Täufer, Wiedertäufer und Anabaptisten im Historischen Lexikon der Schweiz und
bei Wikipedia.

Zu Täufer auch in den Threads Täufer in der Schweiz, Sutter (Täufer) im Kanton Bern, Zürcher Täufer, Schweizer Brüder als Galeerensträflinge und Waldner von Eptingen BL.

Bochtella



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Re: Täufer / Wiedertäufer / Anabaptist

Beitrag von Bochtella » Mi 24. Jun 2015, 12:54




Bochtella
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Re: Täufer / Wiedertäufer / Anabaptist

Beitrag von Bochtella » Mi 24. Jun 2015, 15:32

Grüezi Lesende,

als Ergänzung zu den verschiedenen Gruppen der Täuferbewegung im Thread Täufer in der Schweiz.

Zu Mennoniten bei Wikipedia.
Mennoniten sind eine evangelische Freikirche, die auf die Täuferbewegungen der Reformationszeit zurückgeht. Der Name leitet sich von dem aus Friesland stammenden Theologen Menno Simons (1496–1561) ab. Als Täufer sind die Mennoniten geschichtlich eng mit den Hutterern und Amischen verbunden.
Zu Menno Simons bei Wikipedia.

Zu Schweizer Brüder bei Wikipedia.
Der Begriff Schweizer Brüder (auch Schweizer Täufer) bezeichnet die in der Schweiz und in Teilen Südwestdeutschlands verbreitete radikal-reformatorische Täuferbewegung des 16. bis 19. Jahrhunderts.
Im Jahr 1525 gründeten Felix Manz, Konrad Grebel, Jörg Blaurock und andere eine Gemeinde, welche die Kindstaufe ablehnte und ein wahrhaftiges Christentum predigte. Aus dieser Versammlung erwuchs die heutige Konferenz der Mennoniten der Schweiz (Alttäufer). Mit der Ausbreitung der Bewegung in andere Regionen der Schweiz kam daher die Bezeichnung Schweizer Brüder bzw. Schweizer Täufer auf.
Zur Konferenz der Mennoniten der Schweiz (Alttäufer) bei Wikipedia.
Bereits zur Zeit der ersten Reformatoren entstanden in der Schweiz erste radikal-evangelische Zirkel. Vor allem in Zürich gab es etliche Bürger, denen die Lehre von Huldrych Zwingli zu wenig nach der Bibel gerichtet schien. Zu ihnen zählten unter anderem Felix Manz, Konrad Grebel und der Bündner Jörg Blaurock. Zusammen mit anderen gründeten sie im Januar 1525 schliesslich in Zürich die erste Täufergemeinde.
Um der Verfolgung zu entgehen, wanderten viele Täufer aus. In den ersten Jahren flüchteten viele nach Böhmen und Mähren, wo sich bereits die aus Tirol stammenden Hutterer niedergelassen hatten. Später fanden viele im Schweizer Jura Zuflucht, wo sie unter dem Schutz des Fürstbischofs von Basel standen. Andere flüchteten ins Elsass, in die Pfalz und in die nördlichen Niederlande. Ende des 17. Jahrhunderts kam es zu einer Spaltung der Bewegung. Die Ältesten Hans Reist und Jakob Ammann stritten sich um die Anwendung des Banns. Die Anhänger des Letzteren gründeten eigene Gemeinden, aus denen die Amischen entstanden.
Ab etwa 1720 wanderten die Schweizer Mennoniten und Amische vermehrt in die Vereinigten Staaten aus. Ziel für die ersten Auswanderer war oft Pennsylvania, wo sie ihren Glauben frei ausüben konnten.
Zu Amische bei Wikipedia.
Die Amischen (englisch Amish ['aːmɪʃ]) sind eine täuferisch-protestantische Glaubensgemeinschaft. Sie haben ihre Wurzeln in der reformatorischen Täuferbewegung Mitteleuropas (z. B. Deutschland, Niederlande, Österreich).
Der Name „Amische“ bzw. „Amish“ entwickelte sich aus dem Nachnamen von Jakob Ammann, der Ältester (Gemeindeleiter) einer Mennonitengemeinde in der Schweiz war und sich 1693 mit Gleichgesinnten vom Hauptzweig der Mennoniten abtrennte.
Im Englischen werden die Amischen als „Amish“ bezeichnet, wobei das „A“ wie das deutsche A ausgesprochen wird.


Zu Jakob Ammann bei Wikipedia.

Zu Hans Reist bei bei Wikipedia.
Hans Reist wurde zum Ältesten der Schweizer Brüder berufen, die in jener Zeit sehr zahlreich im Emmental vertreten waren. Als begabter Prediger hatte er großen Einfluss auf seine die Täufergemeinden in der Schweiz, im Elsass und in Süddeutschland. Bedeutung erlangte er vor allem als Anführer der Gegenpartei Jakob Ammanns. Dieser berief im Juli/August 1693 eine Versammlung aller Gemeindeältesten der schweizerischen Täufer ein, um seine Glaubensansichten darzulegen. Hans Reist besuchte trotz mehrfacher Aufforderung diese Versammlungen nicht, legte aber schriftlich dar, weshalb er die Ansichten von Jakob Ammann ablehnte. Die Schweizer Brüder und ihre Geschwister spalteten sich durch Bann in die Amischen (Häftler genannt) und die Reistischen (Knöpfler). Es gelang Hans Reist, einen Großteil der Täufer der Region von seiner Sichtweise zu überzeugen. Diese bildeten die Keimzelle der heutigen Konferenz der Mennoniten der Schweiz (Alttäufer) und zahlreicher konservativer Gruppen der Mennoniten in Nordamerika.
Zu Hutterer bei Wikipedia.
Die Hutterer sind eine täuferische Kirche, die auf Jakob Hutter zurückgeht und deren Anhänger in Gütergemeinschaft nach dem Vorbild der Jerusalemer Urgemeinde leben. Ihre Lehre und Glaubenspraxis waren der Grund, weshalb ihre Mitglieder seit der Gründung im Jahr 1528 häufig emigrieren mussten.
Zu Jakob Hutter bei Wikipedia.

Zu Täufer und Mennoniten auch in den Threads Täufer bzw. Mennonitenfamilie Sutter / Leben in der Schweiz bis ca 1653 - Auswanderung ins Elsass danach, Wälti von Rüderswil und Lauperswil - Auswanderung und Mennoniten (Täufer) im Elszensgau und Kraichgau.

Zu Täufer, Anabaptisten, Amische und Knöpfler auch im Thread Kaufmann von Grindelwald BE.

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Re: Täufer / Wiedertäufer / Anabaptist

Beitrag von Bochtella » Mi 1. Jul 2015, 21:49

Grüezi Lesende,

zu Täufer, Anabaptisten und Mennoniten auch im Thread Schweizer Täufer/Mennoniten aus dem Berner Gebiet im Elsaß.

Bochtella



DrX

Rohrbach BE Kirchenbuch 29

Beitrag von DrX » Sa 4. Mär 2017, 15:24

Hallo zusammen
Habe viel seltsames gesehen in den Kirchenbüchern. Aber was zum geier bedeutet das Geburtsbuch für Kinder der Seperatisten der Gemeinde Rohrbach ? :lol:



Wolf
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Re: Rohrbach BE Kirchenbuch 29

Beitrag von Wolf » Sa 4. Mär 2017, 16:02

Separatisten sind eine Form vom Wiedertäufern. Inwiefern in Rohrbach Separatisten als Synonym für Wiedertäufer verwendet wurde, kann ich nicht sagen. Der erfasste Zeitraum (1838-1872) erscheint für Wiedertäufer ja eher spät.


Wolf Seelentag, St.Gallen
Mitglied der Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Ostschweiz (GHGO) - https://www.ghgo.ch/
Eingesetzte Software: Ahnenforscher

John Doh
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Re: Täufer / Wiedertäufer / Anabaptist

Beitrag von John Doh » Mo 6. Mär 2017, 12:00

Ab 1834 entstanden in der Schweiz zahlreiche neue Täuferversammlungen unter Samuel Heinrich Fröhlich, teilweise auch Neutäufer genannt, im Gegensatz zu den oben im Thread erwähnten "Alttäufern" (Mennoniten etc.), die auf die Reformationszeit zurückgehen.

Diese Neutäufer wurden offenbar auch Separatisten genannt. Im Emmental gab es solche Versammlungen z.B. in Langnau. Daraus entstanden dann die Gemeinschaften der Evangelischen Taufgesinnten und die Evangelischen Täufergemeinden. Auch im Ausland, insb. Osteuropa und USA gibt es noch verschiedene Gemeinden, die auf Fröhlichs Lehren zurückgehen.

zu Fröhlich: Fröhlich Wikipedia
zu den Neutäufern: Täufergemeinden Wikipedia
Einen Hinweis auf die Bezeichnung "Separatisten" etwa hier auf der Homepage der FEG Hauptwil, die ursprünglich von Fröhlich gegründet wurde.



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