Schmelzer Mühle:TRAUT(EN)/ LEHNHOF Sagen/Geschichten

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Schmelzer Mühle:TRAUT(EN)/ LEHNHOF Sagen/Geschichten

Beitrag von Petra » Do 2. Jan 2014, 14:19

Liebe Listenmitglieder,

hat jemand zufällig folgende Sagen/Geschichten:

"See mit dem Heiligtum und dem goldenen Kalb"
"Müller auf dem Müllenknippchen",

vorliegen? Die Aufsätze aus der Schmelzer Chronik II, von J. Even sind mir bekannt. Mich würde der genaue Wortlaut der Sagen/Geschichten interessieren und wo man diese finden kann (Veröffentlichung).

Man ist doch neugierig, wenn über die Vorfahren Geschichten/Sagen existieren ;)


Viele Grüße aus Stuttgart
Petra (Thal)

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elias
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Re: Schmelzer Mühle:TRAUT(EN)/ LEHNHOF Sagen/Geschichten

Beitrag von elias » Do 2. Jan 2014, 15:47

Hallo Petra schick Dir privat was zu
Dauert nur etwas

PS habe noch folgendes
er war der geizige Müller aus der Sage vom Müllenknippchen
SFK, 1988, Jg. 221, Bd. 6, Heft 83: Zum Schicksal der Goldbacher Mühle und ihrer Müller läßt sich für die Zeit nach dem 30jährigen Krieg folgendes ermitteln: TRAUTEN MICHEL aus Neipel pachtet am 20.10.1651 von der Herrschaft Dagstuhl diese Mühle auf 9 Jahre und setzt sie instand. Dafür wird ihm auf Zeit die Pacht erlassen. Er ist 1656, wie die Amtsrechnung zeigt noch pachtfrei, aber für 1665 meldet die Schaumburger Amtsrechnung nachrichtlich, daß der DROUDE MICHEL aus Cherenne (Scheuern) 6 Malter Getreide, je zur Hälfte Roggen und Hafer, 4 Pfund Wachs und ein Schwein wie zuvor, als Pacht abführen müsse, daß ihm der Dagstuhler Amtsrechner aber 8 Malter abnehme (Nachentrichtung für die Zeit der Rebellion ?). Offenbar haben die Leute des Amtes ihm aber seinen ersten Pachtvertrag, der auf 9 Jahre lautete, verlängert. Für das Amt Schaumburg fällt in diesem Jahr nur der Honig ab, den ein Bienenvolk erzeugt hat, das sich in einem Baum im Mühlengelände wild vorfindet. Der TRAUTEN MICHEL, der als Zugezogener und von der allgemeinen Steuer Befreiter in der Bettinger Steuerliste von 1667 nicht erscheint (Aide St. Remy), dürfte in der Stammfolge all derer sein, die das Paar Johannes Lenhoff/ Gertrud Traut in Bettingen zu ihren Ahnen zählen, wobei Lenhof ein Bettinger Name ist, während der Name Traut in keinem Vorgang der Meierei Bettingen erscheint. Die Sippe Trauten, Droutten, Druden dürfte vielmehr wie eine Pachtnotiz der lothringischen Verwaltung sagt, aus Scheuern, oder wie die Dagstuhler Rechnung sagt, aus Neipel (Neupel) kommen. Mit dem DRAUDEN HANS begegnet sie uns schon 1553 in Neipel und mit anderen Namensträgern tritt sie im 16. Jhd. auf in Alsweiler, Bergweiler, Theley und Tholey. TRAUTEN MICHEL ist der letzte uns bekannte Müller der Mühle bei Goldbach, die zwischen 1680 und 1700 vom Wasser weggeschwemmt und nicht wieder aufgebaut wird. Dieses historisch gesicherten Vorgangs - er wird in den Akten über den Wiederaufbau der anderen, der Bettinger Mühle, erwähnt - bemächtigte sich die Sage in den Geschichten - Der Müller auf dem Müllenknüppchen - und - Der See mit dem Heiligtum und dem goldenen Kalb -. Vom letzten Müller heißt es darin, er sei weit und breit als Wucherer und Geizhals verschrieen gewesen, und er sei, als das große Wasser kam und lange blieb, auf dem Müllenknüppchen eingeschlossen worden und verhungert. Sein Gold soll tief im Hügel verborgen liegen.


N'oubliez jamais
I heard my father say
Every generation has its way
A need to disobey
N'oubliez jamais
It's in your destiny
A need to disagree
When rules get in the way
N'oubliez jamais

Gruß Volker

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Re: Schmelzer Mühle:TRAUT(EN)/ LEHNHOF Sagen/Geschichten

Beitrag von Petra » Do 2. Jan 2014, 18:50

elias hat geschrieben:Hallo Petra schick Dir privat was zu
Dauert nur etwas

PS habe noch folgendes
er war der geizige Müller aus der Sage vom Müllenknippchen
SFK, 1988, Jg. 221, Bd. 6, Heft 83: Zum Schicksal der Goldbacher Mühle und ihrer Müller läßt sich für die Zeit nach dem 30jährigen Krieg folgendes ermitteln: TRAUTEN MICHEL aus Neipel pachtet am 20.10.1651 von der Herrschaft Dagstuhl diese Mühle auf 9 Jahre und setzt sie instand. Dafür wird ihm auf Zeit die Pacht erlassen. Er ist 1656, wie die Amtsrechnung zeigt noch pachtfrei, aber für 1665 meldet die Schaumburger Amtsrechnung nachrichtlich, daß der DROUDE MICHEL aus Cherenne (Scheuern) 6 Malter Getreide, je zur Hälfte Roggen und Hafer, 4 Pfund Wachs und ein Schwein wie zuvor, als Pacht abführen müsse, daß ihm der Dagstuhler Amtsrechner aber 8 Malter abnehme (Nachentrichtung für die Zeit der Rebellion ?). Offenbar haben die Leute des Amtes ihm aber seinen ersten Pachtvertrag, der auf 9 Jahre lautete, verlängert. Für das Amt Schaumburg fällt in diesem Jahr nur der Honig ab, den ein Bienenvolk erzeugt hat, das sich in einem Baum im Mühlengelände wild vorfindet. Der TRAUTEN MICHEL, der als Zugezogener und von der allgemeinen Steuer Befreiter in der Bettinger Steuerliste von 1667 nicht erscheint (Aide St. Remy), dürfte in der Stammfolge all derer sein, die das Paar Johannes Lenhoff/ Gertrud Traut in Bettingen zu ihren Ahnen zählen, wobei Lenhof ein Bettinger Name ist, während der Name Traut in keinem Vorgang der Meierei Bettingen erscheint. Die Sippe Trauten, Droutten, Druden dürfte vielmehr wie eine Pachtnotiz der lothringischen Verwaltung sagt, aus Scheuern, oder wie die Dagstuhler Rechnung sagt, aus Neipel (Neupel) kommen. Mit dem DRAUDEN HANS begegnet sie uns schon 1553 in Neipel und mit anderen Namensträgern tritt sie im 16. Jhd. auf in Alsweiler, Bergweiler, Theley und Tholey. TRAUTEN MICHEL ist der letzte uns bekannte Müller der Mühle bei Goldbach, die zwischen 1680 und 1700 vom Wasser weggeschwemmt und nicht wieder aufgebaut wird. Dieses historisch gesicherten Vorgangs - er wird in den Akten über den Wiederaufbau der anderen, der Bettinger Mühle, erwähnt - bemächtigte sich die Sage in den Geschichten - Der Müller auf dem Müllenknüppchen - und - Der See mit dem Heiligtum und dem goldenen Kalb -. Vom letzten Müller heißt es darin, er sei weit und breit als Wucherer und Geizhals verschrieen gewesen, und er sei, als das große Wasser kam und lange blieb, auf dem Müllenknüppchen eingeschlossen worden und verhungert. Sein Gold soll tief im Hügel verborgen liegen.

Hallo Volker,

danke für die Mühe, das o.g. ist mir bekannt, mir ging es um die Sagen im allgemeinen. Die habe ich ja nun :D


Viele Grüße aus Stuttgart
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Re: Schmelzer Mühle:TRAUT(EN)/ LEHNHOF Sagen/Geschichten

Beitrag von gore » So 21. Mär 2021, 18:38

Von Schmelz/Aussen kenne ich nur das "Herenkrippchen" das habe ich dort sehr oft gehört, weis aber nicht was es bedeutet!
Vieleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen? Danke



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