BECKENBAUER in Eggenfelden-Kirchberg

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Pablo2019
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BECKENBAUER in Eggenfelden-Kirchberg

Beitrag von Pablo2019 » Fr 17. Apr 2020, 18:43

Hallo zusammen,

ich recherchiere gerade die Geschichte der Lehrerschaft der Volksschule in Saarbrücken-Ensheim (bis 1974 als Ensheim/Saar genannt).

Bei einem der in Ensheim tätig gewesenen Lehrer tappe ich bislang völlig im Dunkeln. Es handelt sich um einen Lehrer BECKENBAUER, von dem weder eine Personalakte vorliegt, noch sein Vorname bekannt ist.
Er war in Ensheim-Saar Anfang bis Mitte der 1930er Jahre Volksschullehrer, musste aber wohl, weil er sich nicht von den Nazis vereinnahmen ließ, im Sommer oder Herbst 1935 aus dem Dienst ausscheiden. Von da ab verliert sich jede Spur.

Unser Mitglied Claudius hat mich vor einiger Zeit auf einen Totenzettel aufmerksam gemacht. Der dort genannte Rudolf Beckenbauer wurde am 16.02.1905 geboren und ist am 14.11.1960 in Kirchberg [seit 1972 Stadtteil von Eggenfelden im Landkreis Rottal-Inn] gestorben. Er war zuletzt Hauptlehrer. Er könnte vom Alter her passen.

Weiß jemand mehr über Rudolf BECKENBAUER? Geburtsort? Eltern? Berufliche Stationen?

Für jedweden Hinweis schon jetzt besten Dank!

Schöne Grüße - und bleibt gesund!!!

Pablo



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Re: BECKENBAUER in Eggenfelden-Kirchberg

Beitrag von Pablo2019 » Mi 22. Jul 2020, 12:05

In der Zwischenzeit steht fest: Es handelt sich bei Lehrer Beckenbauer in Ensheim um Rudolf Beckenbauer, * 16.02.1905 (vermutlich in München?), + 14.11.1960 in Kirchberg [seit 1972 Stadtteil von Eggenfelden im Landkreis Rottal-Inn]. Er war zuletzt Hauptlehrer.
Von 1937 bis ca. 1943 war er Lehrer in Niedernkirchen (Landkreis Rottal-Inn), danach noch kurz Soldat. Nach dem Krieg wurde er dann Lehrer in Kirchberg.

Sein Vater soll möglicherweise ein Onkel von Franz Beckenbauer gewesen sein. Hat jemand zufällig die Familiengeschichte von Franz Beckenbauer parat?

Schon jetzt vielen Dank für weitere Hinweise.

LG,

Paul (Glass)



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Re: BECKENBAUER in Eggenfelden-Kirchberg

Beitrag von Pablo2019 » Do 8. Okt 2020, 09:44

Hallo,

kurzes Update: Der Totenzettel hat mich letztlich doch auf die richtige Spur gebracht. Nachdem ich alle einschlägigen Archive »abgegrast« hatte, bin ich letztlich im Staatsarchiv Landshut (Niederbayern) fündig geworden: Dort gibt es tatsächlich zwei Akten zu einem Rudolf Beckenbauer, eine Personalakte sowie eine Entnazifizierungsakte, die ich beide demnächst vor Ort auswerten werde. Ein hilfreicher »Geist« hat aber schon für mich verifiziert, dass der dort genannte Rudolf BECKENBAUER mit dem von mir gesuchten Lehrer in Ensheim identisch ist und dort in den Jahren 1934 und 1935 tätig und dann auf eigenen Wunsch - vermutlich wegen des Drucks der örtlichen Nazis, das Amt des Schulungsleiters zu übernehmen - nach Bayern zurückgegangen war.

Über die Personalakte und die Entnazifierungsakte werde ich dann auch Informationen zu den Eltern von R. B. bekommen. Vielleicht lässt sich dann auch klären, ob es tatsächlich verwandtschaftliche Beziehungen zum »Kaiser« gibt ... ;)

Ein weiteres Update also demnächst ...

Schöne Grüße - und bleibt gesund!

Pablo



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Re: BECKENBAUER in Eggenfelden-Kirchberg

Beitrag von Pablo2019 » Di 17. Nov 2020, 20:46

Abschließendes Update zu Rudolf BECKENBAUER nach meinem Archivbesuch im Staatsarchiv Landshut:
1. Genealogische Basisdaten:
* 16.02.1905 München
+ 14.11.1960 Eggenfelden
oo 29.12.1937 München mit
Fanny AULINGER

2. Eltern: Rudolf BECKENBAUER, Bäcker (gebürtig aus Ingolstadt), und Therese RIMBÖCK (gebürtig aus Mühldorferöd bei Pleinting)

3. Ausbildungsgang
1911-1918 Volkshauptschule »Ridler« in München
1918-1922 Besuch der Präparandie zu Stein a. d. Traun und Kandidat des Maristen-Ordens
1922-1925 Besuch des Lehrerseminars zu Straubing mit Schlussprüfung (Gesamtnote III)
Nachdem er nur die Gesamtnote III erreicht hatte, wurde er nicht zum bayerischen Volksschuldienst zugelassen. R. B. hielt sich mit Jobs über Wasser und gelangte so nach Mannheim und Ludwigshafen am Rhein. 1928 auch Austritt aus dem Maristen-Orden, damit er sich für den öffentlichen Schuldienst bewerben konnte.
1929 Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Volksschulen in Ludwigshafen > Versetzungsgesuch in den ehemals pfälzischen Teil des Saargebietes, wo großer Lehrermangel herrschte
1930-1934 Aushilfslehrer > Hilfslehrer > Lehrer an der neuen einklassigen Zwergschule in Kleinottweiler, BA Homburg/Saar
1934-1935 Lehrer an der Volksschule in Ensheim/Saar > Versetzungsgesuch nach Niederbayern, vermutlich nach Stress mit den örtlichen Nazis
1935-1944 Volksschule Niedernfelden, Landkreis Eggenfelden
1948-1960 Volksschule Kirchberg

Damit kann ich die Akte BECKENBAUER schließen. Übrigens: Für eine Verwandtschaft mit dem »Kaiser« fand ich keine Anhaltspunkte ...



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